Die Zeitung

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Die Zeitung, sie schreibt groß und fett. Wenn möglich, dann auch noch in Kapitälchen.

Sie berichtet über das Fußballspiel, das gestern Abend stattgefunden hat. Es ist interessant, doch warum gehen viel wichtigere Meldungen unter? Neben der Anzeige eines Mobilfunkanbieters, in einem kleinen Kästchen befindet sich die Meldung über das tägliche Unrecht in Afrika.

Sie informiert uns über die Oscar-Verleihung. Ausgiebig wird dort über die Garderobe der anwesenden Damen diskutiert. Charity Projekte? Von wegen. Publicity! Dass uns unsere Politiker bald Geld für Grundwasser abnehmen wollen, geht stillschweigend verloren.

Sie schreibt über das Treffen der Mächtigen in Brüssel. Dass Kinderpornographie ein tägliches Geschäft ist und die Polizei glücklicherweise einen großen Ring sprengen konnte. Ich erfahre es nur durch seriöse Berichterstattung in Fernsehkanälen, die die Mehrheit der Bevölkerung nicht einschaltet. Zu objektiv? Zu anstrengend? Die Berieselung durch Soaps schlägt besser ein.

Sie setzt uns Tipps und Ratschläge vor, wie man schlanker werden kann, welche Krankheiten besser behandelt werden können und welchen Style eines Prominenten wir schick finden könnten. Ob wir uns genauso kleiden sollten, ob es uns zu Gesicht stehen könnte. Keine Zeile, auch nicht auf der nächsten Seite über die Waffenlieferungen unserer Regierung. Wohlgemerkt an beide Seiten der Kriege auf dieser Welt.

Gefällt euch das, dumm gehalten werden? Ist es schön, dass die essenziellen Informationen wieder einer Berichterstattung aus dem Mittelalter ähneln? Wacht auf, es hat sich rein gar nichts geändert. Wir können aber eine Umkehr erzwingen. Offener Protest auf den Straßen, Verweigerung von Boulevardpresse und ein Stilllegen des angebotenen Fernsehprogramms in den eigenen vier Wänden.

Heute ist ein guter Tag, die Medien und Presse dieser Zeit in den Müll zu werfen, ja gar nicht erst zu erwerben. Unser aller Freiheit und Recht wird ewig dafür dankbar sein.

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