Monster
DAS EINZELKIND GEDICHT
Im Kindesalter hatt´ ich Raum
Vom Speicher bis zum Apfelbaum
Der wald dahinter, der bot viele
BMX und Doktorspiele
Dann begann der Ernst des Lebens
In Mathe überlegte ich vergebens
Sprachlich war ich sehr gewandt
Die Eltern fanden´ s gut
Doch bei allem Sachverstand
Fehlte mir viel Mut
Ich dacht´ im Keller ist ein Monster
Ein wirklich schlimmer Geist
So ein Kind vermutet sonst was
Wenn das Spielzeug He-Man heisst
Keine Sorge, ganz normal
Ich hab noch nie getötet
Vielmehr kam doch dann die Qual
Dass ein Mädchen mich errötet
Ein Einzelkind wollt ich nie sein
Wünschte mir Geschwister
Ich hatte alles ganz allein
Man hat´ s dann mit den Nachbarn, wisst ihr?
Wir sind verwöhnt sagt man uns nach
Immer Erster, immer Bester
Doch wir scheissen tausendfach
Auf dieses dumme Fachgeläster
Der Bub, das Mädchen hat´ s nicht leicht
Das Monster aus dem Keller
Kommt in der Tagesschau, es reicht
Es wird immer reeller
Ich seh´ Familien mit 10 Kindern
Fast platt sie zu ernähren
Man kann den Schmerz derer nicht lindern
Nur vor der Haustür kehren
Deutschland, Sozialstaat, nach wie vor
Dank Gott bin ich hier geboren
Mein Kontinent verleiht mir Ohr
Hat gewonnen, nicht verloren
Ich Einzelkind such nach der wahrheit
Nach Brüdern, Freunden, Gleichgesinnten
In dieser schnellen Umbruchszeit
Muss man sich selbst erst finden
Ich bin erwachsen, spiele noch
Mit Gedächtnis und dem Sohn
Er bedeutet mir so viel doch
Tiefe Gefühle sind der Lohn
Mein Bub der ist noch Einzelkind
Vielleicht wird er´ s auch bleiben
Doch ein Sternenkind
Wird es allen zeigen
Wir spielen, reden, machen Spaß
Denn die Zeit die wir jetzt haben
Wächst schneller als das Gras
Ich liebe meine Barbara
Und alles das, as bis jetzt war
Mein Ergebnis das ist unschätzbar
Meine Reime, meine Stories
Sind zum Teil echt fies
Teilweise mehr als Ellie´ s Gschieß
Monster, Monster, komm` jetzt her
Bist du gar nicht da?
Mir fällt jetzt gar nichts mehr schwer
Alles wunderbar!